Wohnung mieten oder kaufen?

Die Entscheidung, ob man eine Wohnung mieten oder kaufen sollte, ist von vielen Faktoren abhängig. Nicht zuletzt von wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten. In der Zentralschweiz, insbesondere in Zug und Luzern, prägen die aktuelle Zinspolitik und die regionale Wohnungsnot die Immobiliendebatte. WELCOME Immobilien vertieft sich in diesem Artikel in diese Thematik und hilft Ihnen dabei, die für Sie optimale Wahl zwischen Mieten und Kaufen zu treffen.

 

Aktuelle Zinspolitik und ihre Auswirkungen

Der Immobilienmarkt hat auf die straffe Wirtschaftssituation und die rigide Zinsstrategie der SNB in den vergangenen 15 Monaten reagiert. Vorwiegend führten die Spannungen des Ukrainekriegs und der aufkommende Inflationsdruck zu einem Anstieg der Zinsen für Festhypotheken um über 1,5 % im ersten Halbjahr 2022. Diese Entwicklung verlieh Geldmarkthypotheken (SARON) anfänglich einen Attraktivitätsschub. Allerdings verloren sie diesen Vorteil durch die schrittweisen Zinsanpassungen der SNB sowie die Normalisierung der Festhypothekenzinsen seit Beginn des Jahres 2023. Aktuell könnte für Inhaber von Geldmarkthypotheken der Übergang zu einer Festhypothek erneut eine überlegenswerte Alternative darstellen.

Die steigenden Hypothekarzinsen treffen vor allem diejenigen, die neu in den Immobilienmarkt eintreten. Während man vor zwei Jahren noch Festhypotheken zu Zinssätzen von unter 1 % abschliessen konnte, sind die heutigen Raten oft zwei- bis dreimal so hoch. Obwohl die Kriterien für die Hypothekenvergabe gleich geblieben sind, könnten potenzielle Käufer und Käuferinnen nun zögern, sich aufgrund der steigenden Zinslast den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Dies hat zu einer abnehmenden Nachfrage geführt, die wiederum die Preisentwicklung beeinflusst hat. Immobilienpreise sind in vielen Gebieten weiterhin gestiegen, doch das Tempo dieses Anstiegs hat sich merklich verlangsamt. Im Gegensatz dazu sind die Mietpreise von Wohnungen rasant gestiegen.

 

Wohnungsnot in Zug und Luzern

Die regionale Wohnungsnot ist in der Zentralschweiz ein brennendes Thema. Besonders in Zug ist die Nachfrage nach Wohnungen hoch. Es gibt in beiden Regionen weniger Mietinserate als zuvor, was auf einen Mangel an verfügbaren Wohnungen hinweist. Die erhöhte Nachfrage treibt die Mietpreise nach oben, was den Druck auf Mieter:innen erhöht.

Die Wohnungsnot in den Regionen Zug und Luzern spiegelt ein grösseres Problem wider, das in vielen Teilen der Schweiz vorherrscht. Durch den Bevölkerungszuwachs und den Zustrom von Expats, in wirtschaftlich blühende Gebiete, steigt die Nachfrage nach Wohnraum kontinuierlich. Der begrenzte Raum für Neubauten verschärft das Problem zusätzlich und die bestehenden Wohnungen auf dem Markt werden schnell knapp. Dies führt zu einem harten Wettbewerb unter den Mietinteressenten und -interessentinnen und zu steigenden Mieten.

 

Kostenvergleich zwischen Kaufen und Mieten

Eine der zentralen Überlegungen ist der direkte Vergleich der Kosten von Mieten und Kaufen. Dabei müssen alle Faktoren, einschliesslich Unterhalt, Hypothekarzinsen, Nebenkosten und potenzieller Wertsteigerung berücksichtigt werden. Ein umfassender Kostenvergleich kann überraschende Einblicke in die langfristige Wirtschaftlichkeit beider Optionen bieten.

 

Anfangsinvestition

Es beginnt mit der Anfangsinvestition: Käufer und Käuferinnen müssen eine erhebliche Summe für die Anzahlung aufbringen. Während Mieter und Mieterinnen mit der Zahlung einer Kaution und möglicherweise der ersten Miete im Voraus konfrontiert sind. Auf lange Sicht können die monatlichen Hypothekenzahlungen oft günstiger sein als Mietzahlungen. Dies hängt stark von der Marktsituation und den Hypothekarzinsen ab.

 

Laufende Kosten

Zusätzlich sind die laufenden Kosten zu berücksichtigen. Eigentümer und Eigentümerinnen müssen mit Ausgaben für Instandhaltung, Gemeinschaftsgebühren, Grundsteuern und eventuell Renovierungskosten rechnen. Mieter hingegen sehen sich mit jährlichen Mietsteigerungen und Nebenkosten konfrontiert, tragen aber nicht die Verantwortung für die Instandhaltung der Immobilie.

 

Potenzielle Wertsteigerung oder -minderung

Die potenzielle Wertsteigerung oder -minderung der Immobilie ist ein weiterer wichtiger Faktor. Eigentum bietet die Möglichkeit, Eigenkapital aufzubauen und von der Wertsteigerung des Hauses oder der Wohnung zu profitieren. Im Gegensatz dazu bietet das Mieten einer Wohnung weniger Verantwortung und mehr Flexibilität.

Es gibt auch indirekte Kosten und Vorteile, die schwieriger zu quantifizieren sind. Dazu gehören die emotionale Sicherheit, die mit dem Besitz eines Eigenheims verbunden ist, die Freiheit, das Eigentum nach Wunsch zu verändern. Das Mieten bringt eine geringere Verantwortung und eine gewisse Flexibilität mit sich.

In dieser vielschichtigen Abwägung gibt es keine allgemeingültig „bessere“ Option. Es kommt stets auf die individuellen Lebensumstände, Ziele und Werte an. Für eine wohlüberlegte Entscheidung empfiehlt es sich, eine ausführliche Finanzanalyse durchzuführen.

 

Buy-to-let: Ein sinkender Stern am Immobilienhimmel?

Die Attraktivität des „Buy to Let“-Modells kann durch verschiedene Faktoren beeinträchtigt werden. In der Schweiz haben die steigenden Immobilienpreise das Einstiegsniveau für potenzielle Vermieter:innen erhöht, was die Anfangsinvestition kostspieliger macht. Die hohe Nachfrage nach Wohnraum treibt die Preise sowohl für Kauf- als auch für Mietimmobilien in die Höhe. Das beeinträchtigt die Renditeerwartungen.

Die Regulierung des Immobilienmarktes ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, der die Attraktivität des „Buy to Let“-Modells beeinflussen kann. Strengere Vorschriften für Vermieter:innen können den Betrieb von Mietobjekten weniger attraktiv machen. Lokale Marktbedingungen, wie die Nachfrage nach Mietwohnungen und die Höhe der Mieten, haben einen erheblichen Einfluss auf die Rentabilität einer Buy to Let-Investition.

 

Wohnung mieten oder kaufen – Unterstützung von Expert:innen

Die Entscheidung zwischen dem Mieten und Kaufen einer Wohnung ist komplex und wird durch viele externe und persönliche Faktoren beeinflusst. In der Zentralschweiz, besonders in Zug und Luzern, spielen aktuelle Zinspolitiken und regionale Wohnungsengpässe eine entscheidende Rolle in dieser Debatte. Durch geopolitische Spannungen und Inflationsdruck sind die Zinsen für Festhypotheken gestiegen. Vor allem für Neukäufer und -käuferinnen sind steigende Hypothekarzinsen eine Herausforderung, wodurch die Nachfrage nach Eigentum und somit die Preisentwicklung beeinflusst wird. Zudem sind die Mietpreise infolge der Wohnungsnot signifikant gestiegen.

Bei der Entscheidung, ob Sie eine Wohnung mieten oder kaufen sollten, müssen potenzielle interessierte Personen alle Kosten, sowohl initiale als auch laufende, sowie potenzielle Wertsteigerungen oder -minderungen in Betracht ziehen. Beide Optionen bieten ihre eigenen Vorteile und Nachteile, weshalb eine individuelle Betrachtung und Beratung durch Experten und Expertinnen entscheidend ist. WELCOME Immobilien verfügt über die notwendige Expertise, um Sie durch die Komplexitäten des aktuellen Immobilienmarktes zu führen. Wir bieten eine eingehende Beratung und strategische Planung, die auf Ihre Anlageziele zugeschnitten sind.